Kathy Kreuzberg

Trainerin für Karate, Fitness & Gesundheit

Sonderauszeichnungen für Karateka


Im Karate Dojo Johannisthal der SG Treptow 93 e.V. wurden kürzlich die ersten Trainierenden mit den "Sonderauszeichnungen für Tugenden im Karate Do" geehrt.

""Karate beginnt und endet mit Respekt." lautet der erste Leitspruch des Karate-Gründers Gichin Funakoshi.", erklärt unsere Leiterin der Karate-Abteilung, Kathy Kreuzberg. "Das japanische Wort Rei (Respekt) hat hierbei eine ganz vielfältige Bedeutung. Es beinhaltet quasi alles, was heute zu den sogenannten soft skills gehört - Verantwortungsbewusstsein, Empathie, Höflichkeit, Mut, Fair Play, Hilfsbereitschaft, usw. Das und noch viel mehr gehört zu Karate so selbstverständlich dazu wie all die körperlichen Techniken und trägt zur individuellen Charakterbildung bei."

Der Weg, daraus Sonderauszeichnungen erwachsen zu lassen, durchlief mehrere Phasen und dauerte seine Zeit. "Die Idee an sich ist ja nicht neu - früher gab's sowas politisch gefördert in der DDR, nach der Wende waren Fleißbienchen in Schulen populär. Ich persönlich wollte weg vom erzieherischen Charakter, aber hin zu was eigentlich?", so Kathy Kreuzberg weiter. "Ein Kollege und Freund, mit dem ich mich dann lange darüber unterhielt, gab mir dann die passende Antwort: Es ist eine ehrende Wertschätzung, die Anerkennung, Zugehörigkeit und Dankbarkeit ausdrückt, nur auf Augenhöhe funktioniert und als positiver Motor für Zukünftiges fungieren soll. Wir können nicht auf der einen Seite respektvolles Verhalten erwarten und auf der anderen Seite diese Charakterzüge still und stumm abtun, als wären sie nichts wert. Das funktioniert nicht."

Und so gibt es nun in unregelmäßigen Abständen Urkunden und goldene Sondermedaillen für all jene Karateka, welche sich in den Tugenden des Rei verdient gemacht haben. Die Anlehnung an Turniererfolge ist gewollt - schließlich soll das Innere den äußeren Erfolgen in nichts nachstehen. Die Regeln sind hierbei klar definiert: Die Sonderauszeichnungen geschehen altersunabhängig, aktuelle FunktionsträgerInnen sind von einer Auszeichnung ausgeschlossen, um Interessenskonflikten vorzubeugen, auch kann pro Jahr nur eine Auszeichnung an eine Person vergeben werden, selbst wenn diese mehrere Tugenden in sich vereint.

Eine Besonderheit gab es dieses Jahr dennoch: "Mir ist beim Durchblättern von Unterlagen aufgefallen, dass einer von uns schon 50 Jahre Karate betreibt. Wahnsinn, ein halbes Jahrhundert! Als ich das im Dojo erzählte, gab es erstmal große Augen und offene, staunende Münder.", erzählt Kathy Kreuzberg. "Das hatte vorher wirklich keiner auf dem Schirm, der Betroffene auch selbst nicht." Die Karate-Gemeinschaft wollte dies besonders würdigen. "Da steckt ja vielviel Leben, Engagement, Leidenschaft und Liebe drin.", meint Kathy Kreuzberg nachdenklich. Und so wurde Geld für ein persönliches Geschenk gesammelt, Unterschriften auf der Ehrenurkunde zusammengetragen und das Jubiläum in der Karategemeinschaft mit Sekt, Lied und reichlich Applaus gefeiert.

Auch wir gratulieren an dieser Stelle allen ausgezeichneten Karatekas ganz herzlich und sagen: Weiter so!